Zwei abgebrochene Spielzeiten in Folge, im Sommer der Wechsel in den Herrenbereich. Mit Finn Nolting ist heute ein Spieler zu Gast, der die letzten beiden Jugendjahre nur bruchstückhaft absolvieren konnte, auf den jetzt aber das Abenteuer „Herren-Bezirksliga“ wartet. Er ist in diesem Sommer in die Erste des VfL gewechselt.
Hallo Finn, nach langer fußballloser Zeit bist du im Mai wieder mit der A-Jugend ins Training eingestiegen. Dabei stand zwei Wochen lang nur ungewohntes Einzeltraining auf dem Programm. Wie hast du diese Zeit des Wiedereinstiegs erlebt?
F.N.: In den ersten Trainingseinheiten hat man auf jeden Fall gemerkt, dass man längere Zeit nicht auf dem Platz stand. Es war sehr anstrengend am Anfang und ich habe selbst gemerkt, wie viel mir zu meiner alten Form fehlt, aber es hat einfach Spaß gemacht, nach einer so langen Zeit, wieder den Ball am Fuß zu haben und langsam wieder anzufangen. Außerdem fand ich, dass das Einzeltraining ein guter Wiedereinstieg war, um langsam wieder fit zu werden.
In den letzten zwei Spielzeiten war die A-Jugend qualitativ jeweils herausragend besetzt. Bedingt durch die Corona-Pandemie konnten beide Saisons nicht beendet werden. Inwiefern schmerzt der doppelte Abbruch noch mehr, wenn man eine solch starke Truppe um sich hat?
F.N.: Natürlich schmerzt es sehr. Im ersten Jahr in der A-Jugend hat man gesehen, was wir als Team für ein Potenzial hatten. Wir waren auf dem ersten Platz, auch wenn wir zwei oder drei Spiele mehr hatten als der Zweitplatzierte und dann wurde die Saison leider abgebrochen. Meiner Meinung nach hätten wir in der Saison auch weiter um den Aufstieg spielen können, weil wir einfach eine saustarke Mannschaft hatten, aber leider hat Corona es uns nicht mehr ermöglicht, die klasse Saison zu Ende zu spielen. Im zweiten Jahr genauso, in der B-Jugend haben wir mit der Mannschaft auch oben mitgespielt. Wir waren in der Winterpause Zweiter und hatten ebenfalls eine starke Mannschaft. Mit der Mannschaft hätten wir auf jeden Fall auch wieder um den Aufstieg mitspielen können.
In diesem Sommer bist du als einziger A-Jugendlicher in die 1.Herren des VfL gewechselt. Was waren die Gründe dafür, dass du dem VfL auch im Herrenbereich erhalten bleibst und dich z.B. gegen deinen Heimatverein entschieden hast?
F.N.: Ich möchte das Kapitel Herzlake noch nicht abschreiben. Ich fühle mich hier sehr wohl und für mich gab es keinen Grund, wieder nach Löningen zu wechseln. Außerdem möchte ich mich bei der 1.Herren durchsetzen, auch wenn es nicht so leicht wird, aber ich werde alles geben, um zu zeigen, dass ich dahingehöre.
Du triffst in der Ersten auf starke Konkurrenz um Benedikt Hölzen oder auch Niklas Lübke, gleichzeitig traut dir dein ehemaliger A-Jugendtrainer den Sprung absolut zu. Mit welchen Erwartungen gehst du in dein erstes Herrenjahr?
F.N.: Ich habe keine großen Erwartungen. Ich weiß, dass es dort sehr starke Konkurrenz gibt, und ich keinen Stammplatz habe, aber ich werde alles geben, um mich dort zu beweisen und um mich weiterzuentwickeln und freue mich sehr auf mein erstes Herrenjahr.
Mit Maik Düing, Cedric Foppe, Erik Moormann, Niklas Lübke und dir stehen mittlerweile einige Jungs im Kader, die vor kurzer Zeit noch in der A-Jugend aktiv waren. Inwiefern kann diese junge Generation deiner Meinung nach auch die Zukunft der Ersten prägen?
F.N.: Ich würde sagen, dass wir alle Spieler sind, die nicht ohne Grund in der 1.Herren spielen und falls wir noch einige Jahren dort spielen und Erfahrung sammeln, können wir die Zukunft auf jeden Fall prägen. Auch im Bezug auf andere junge Spieler, die den Schritt von der A- Jugend in die 1.Herren machen, dass sie sehen, dass es möglich ist, sich durchzusetzen, wenn man es will.
Früher hast du meist davon gesprochen, dass du als Zehner spielen wolltest. In der A-Jugend hast du nahezu durchgehend auf dem linken Flügel gespielt. Was ist deine Lieblingsposition bzw. wo siehst du dich stärker?
F.N.: Mittlerweile würde ich sagen, dass der linke Flügel meine Lieblingsposition ist. Ich sehe mich dort auch stärker, weil das 1 gegen 1 meine Stärke ist und ich auf Außen einfach mehr Platz habe als auf der Zehn.
Welchen Mitspielern in deiner bisherigen Laufbahn würdest du folgende Rollen zuteilen?
F.N.:
Ballzauberer? Daniel Strauch
Tormaschine? Niklas Lübke
Musterschüler? Vincent Brands
Chaot? Argjend Husenaj
Stimmungskanone? Argjend Husenaj
Was sind deine aktuellen Fußballschuhe?
F.N.: Mein aktueller Fußballschuh ist der Nike Mercurial Vapor.
Training oder Spiel?
F.N.: Training macht zwar mehr Spaß, aber ich würde mich trotzdem für Spiel entscheiden, weil man da alles gibt, um den Sieg nach Hause zu holen.
Kunstrasen oder Naturrasen?
F.N: Ich würde mich für Kunstrasen entscheiden, außer der Naturrasen ist sehr gut gepflegt, dann würde ich mich für einen guten Naturrasen entscheiden.
5 gegen 2 oder Lattenschießen?
F.N.: Natürlich 5 gegen 2. Es macht einfach jedes Mal aufs Neue sehr viel Spaß.
Vielen Dank für das Interview. Ich drücke dir ganz besonders die Daumen, dass du dich gut in die Erste einlebst und viele Gelegenheiten bekommst, in denen du zeigen kannst, was du auf dem Kasten hast.
